Brücke Niederfeldsee

Brücke über den Niederfeldsee

Bauherr: Grün und Gruga, Essen
Planung: Frank Ahlbrecht mit SchülkeWiesmann Tragwerksplaner, Dortmund
Standort: Essen-Altendorf
Baukosten: 720.000 €

Wettbewerb 2011, 1. Preis

Die Aufgabe eine Brücke, die Bestandteil des neuen Rad- und Wanderweges "Rheinische Bahn" ist, über den künstlich angelegten Niederfeldsee zu planen ist anspruchsvoll. Die Herausforderung besteht nicht in der Überwindung einer tiefen Schlucht, der Überbrückung eines starken Stroms oder tiefen Gewässers, sondern in der Entwicklung eines intelligenten Konzeptes für eine Brücke, die theoretisch als Betonplatte auf beliebig vielen Stützen in einfachster Form stehen könnte, da die Wassertiefe nur ca. 5m beträgt.
Wie entgeht man der Belanglosigkeit und erfüllt den Anspruch an hochwertige Gestaltung im engen Kostenrahmen?

Brücke und ''SEH-Terrasse''
Die Besonderheit des künstlichen Sees liegt in der raumplanerischen Idee, der Schaffung eines urbanen und eines landschaftlich geprägten Teiles. Diese Besonderheit wird mit einem Aufenthaltsort an der interessantesten Stelle des Sees und der Parklandschaft betont.

Die "SEH"-Terrasse", die durch rubinrot lackierte, kreuzförmig verschweißte HEB-Träger, gerahmt wird, teilt die Brückenlänge in ihrer Mitte. Durch die Halbierung der Spannweite, bei gleichzeitiger Schaffung einer unverwechselbaren Besonderheit der Brücke, gelingt es, zu einfach zu beherrschenden Spannweiten zu kommen. Die Brückenelemente können nun als freitragende Stahlkonstruktion, mit äußerst filigran bemessenen Bauteilen umgesetzt werden.
Die geringe Konstruktionshöhe des Brückentragwerks ermöglicht den ungehinderten Blick unter der Brücke hindurch von Ufer zu Ufer.

Das trogförmig konzipierte reine Stahltragwerk, mit statisch wirksamen Geländern, verweist auf die industrielle Geschichte des Ortes.

Aussichtsbalkone / ''der gerahmte Blick''
Im Bereich der Widerlager der zurückgebauten Eisenbahn-Brücken stehen künstlerische Zeichen.
Die Rahmen der beiden gestalteten Hochpunkte sind miteinander korrespondierend aufgestellt. ''Der gerahmte Blick'' zielt jeweils auf die Fortsetzung der hier am Niederfeldsee unterbrochenen Bahntrasse und überbrückt imaginär die fehlende Verbindung.
Die markanten Rahmenkonstruktionen korrespondieren in Farbe und Ausführung mit dem der "SEH"-Terrasse" und bilden einen spannungsvollen, künstlerisch motivierten Dreiklang.