U Bahn

Stadtbahnhof und Stadtbahnhaltestelle

Bauherr: Tiefbauamt der Stadt Essen
Entwurf: Frank Ahlbrecht und Tragwerksplaner Prof. Stefan Polònyi
Tragwerksplanung: Prof. Stefan Polònyi und Tragwerksplaner Schülke+Wiesmann
Fertigstellung: 2001/2002
Standort: Essen
Baukosten: Bahnhof ca. 5 Mio. €, Haltestellen ca. 15,5 Mio. €

 

Stadtbahnhof II. Schichtstraße
Der Bahnhof II. Schichtstraße ist die erste oberirdische Station der U-Bahn-Strecke, die von Essen nach Gelsenkirchen führt. Diese Haltestelle ist entsprechend ihrer Funktion, mit unterirdisch liegenden Aufenthalts- und Wartungsräumen sowie Abstellgleis, aufwendiger gestaltet als die nachfolgenden Haltestellen. Auch die Dimensionen dieses Bahnhofs sind abweichend von den sonstigen oberirdischen Stationen der U-Bahnlinie. Die Länge des Mittelbahnsteiges beträgt ca. 160m, die Breite liegt bei ca. 6m. Dementsprechend wurde eine eigenständige Dachform entwickelt.
Ziel der Planung war es, eine möglichst leichte und ästhetische Tragkonstruktion zu finden. Dieser Anspruch fand in einer flügelförmigen, statisch günstigen Konstruktionsform seine Entsprechung.
In der Mitte der Konstruktion befindet sich eine tragende Entwässerungsrinne. Die Stützen nehmen die Elektroleiungen auf und leiten das Regenwasser ab.

Stadtbahnhaltestellen
Bei der Planung der Dachkonstruktion der neun Haltestellen konnte aufgrund der geringeren zu überdachenden Fläche, und der somit geringeren Mengen an anfallendem Regenwasser, auf eine Entwässerungsrinne verzichtet werden. Die aus Edelstahlrohren gefertigte Dachkonstruktion besteht aus drei baumartigen Stützen. Auf den  Edelstahlrohren wurde astgabelnähnlich ein Aufsatz aus vier, sich verzweigenden Rohren aufgesetzt, welche die nach oben gebogenen Träger halten, auf denen mit „Frogfingern“ die Glasscheiben fixiert werden. Bogenträger und Pfetten wurden unsichtbar an den Kreuzungspunkten durch einen durchgebohrten und verschweißten Vollstab verbunden. Hinsichtlich der Kostenoptimierung wurden Scheiben von 1,50m Kantenlänge gewählt.
Um die wartenden Personen optimal vor Regen zu schützen, wurden die Gläser bis an das Lichtraumprofil der Stadtbahnen herangeführt.
Die Erreichung einer hohen Transparenz der Bauwerke im Straßenraum war ein wichtiges Planungsziel.